Essen als Ersatzbefriedigung II
Bleibt noch die Lösung unseres 2. Problems: "Essen als Ersatzbefriedigung".
Es gilt eine Unterscheidung zu lernen:
Wann isst man, weil der Appetit des Körpers das einfordert und wann isst man, um als unangenehm empfundene Gefühle zu verdrängen?
Wenn Essen als Ersatzbefriedigung missbraucht wird, dann besteht die Kehrseite dieses Verhaltens in Gefühlen, die als unangenehm empfunden werden und die man sich gern ersparen möchte.
Diesen Gefühlen gilt es sich zu stellen.
Um das Essen als Ersatzbefriedigung aufzugeben, braucht es die Bereitschaft, sich offen mit den bisher verdrängten Gefühlen zu konfrontieren.
Wenn man dazu neigt, sich weit über den Appetit hinaus vollzustopfen, dann probiere man mal weniger zu essen und öffne sich dann allen Gefühlen, die das auf den Plan ruft.
Vielleicht fühlt man sich deprimiert oder traurig oder gelangweit oder alles scheint sinnlos.
Diesen Gefühlen gilt es sich zu öffnen und diese Gefühle gilt es zuzulassen.
Auch das geht nicht von heute auf morgen komplett: Weder funktioniert es bei allen Gelegenheiten noch funktioniert es vollständig.
Es geht hier um geduldige kleine Schritte ohne extreme Leistungsziele.
Auch für diese Gefühle gilt, was ich bereits vorher über die Erfahrung des Dick-Seins schrieb:
Das Durchleben dieser Gefühle bedeutet einen inneren Erkenntnis- und Veränderungsprozess.
Es ist ja nicht damit getan, das Essen als Ersatzbefriedigung aufzugeben. Dadurch entsteht nur ein Defizit, das anders gefüllt werden will.
Es geht nun darum, die echten, gesunden Formen von Erfüllung und Befriedigung zu entdecken. Es geht darum herauszufinden, was man wirklich mit seinem Leben anfangen möchte.
Und diese Erkenntnisse wollen dann auch tatsächlich umgesetzt werden.